Komba fragt:
Wo sehen Sie Möglichkeiten, der wachsenden Respektlosigkeit gegenüber städtischem Dienstpersonal entgegenzuwirken?
SPD
Die Aufgabenerfüllung der Stadterwaltung wird durch über 6.000 engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet. Die SPD unterstützt die Beschäftigten bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten und will damit den hohen Stellenwert des öffentlichen Dienstes dokumentieren.
CDU
Die wachsende Respektlosigkeit in Teilen der Gesellschaft ist ein immer größeres Problem. Leider hat diese Respektlosigkeit auch gegenüber städtischen Bediensteten in den letzten Jahren zugenommen. In den betreffenden Bereichen müssen die Mitarbeiter ganz speziell geschult werden. Darüber hinaus sind an den Arbeitsplätzen - soweit möglich - entsprechende und sinnvolle Maßnahmen zur Sicherheit der Bediensteten umzusetzen. Zur Sicherheit kann in sensiblen Bereichen auch beitragen, dass Mitarbeiter nicht alleine sondern zu zweit arbeiten. Vielleicht kann auch eine intensive und ständige Öffentlichkeitsarbeit helfen.
DIE GRÜNEN
Die respektlose Einstellung Einiger gegenüber städtischem Personal wird sich nicht auf direktem Wege ändern lassen. Zielführender ist es, die Beschäftigten bei der Bewältigung schwieriger Situationen zu unterstützen, beispielsweise durch Konflikttrainings oder durch das Angebot von kollegialer Supervision. Bereits vorhandenes Wissen und Strategien sollten erschlossen und genutzt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten gefragt werden, wie die strukturellen und räumlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten wären, dass Eskalationen vermieden werden.
Bei gravierenden Übergriffen sollte die Stadt sich auch nicht scheuen, vom Hausrecht Gebrauch zu machen.
DIE LINKE
Leider noch keine Antwort.
FREIE BÜRGER
Die Respektlosigkeit gibt es in vielen Bereichen der Gesellschaft. Dies hört man insbesondere von der Polizei, aber auch von anderen öffentlichen Dienststellen. Die Schulung des Personals im Umgang mit problematischen Kunden ist besonders wichtig. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit muss allerdings auch bei den Bürgerinnen und Bürgern auf der anderen Seite des Tisches mehr Verständnis für die Arbeit der öffentlich Bediensteten erreicht werden.
UWG
Für die UWG, die ein partnerschaftliches Verhältnis zu der Verwaltung will, ist klar, daß wir auch öffentlich dafür eintreten. In dieser Frage leiden die Verwaltungskräfte unter einer allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung, in der Respektlosigkeit und - wie bei Ordnungskräften und der Feuerwehr - sogar zu Handgreiflichkeiten führt. Übrigens: Auch Polizeibeamte leiden vermehrt unter Aggressionen und - Gewalttätigkeiten.
FDP
In einer offenen Bürgergesellschaft sollte der gegenseitige respektvolle und höfliche Umgang selbstverständlich sein. Mitarbeiter, die im Rahmen ihrer Tätigkeit besonders viel Kontakt zu Bürgerinnen und Bürger haben, sollten, soweit noch nicht geschehen, Deeskalationspraktiken erlernen. Denkbar wäre auch ein Alarmsystem, mit dem die Mitarbeiter in kritischen Situationen Hilfe rufen können. Der Schutz des Personals durch private Sicherheitsdienste, sollte aus Sicht der FDP aber nur das allerletzte Mittel sein.
SOZIALE LISTE
Die Anerkennung und Wertschätzung des städtischen Personals in der Öffentlichkeit ist hoch. Allerdings sehen wir, dass durch die ungenügende personelle Ausstattung
Ungeduld oder Unmut bei Bürgerinnen und Bürgern besteht. Aktuell: Siehe lange Schlangen vor dem Briefwahlbüro. Auch oftmals unverständliche Schreiben und Formulare tragen zum Unmut bei.
Die Tendenz zum Auseinanderdriften der Gesellschaft, zum Egoismus und zur Respektlosigkeit treten wir entgegen. Entscheidende Schritte sind dafür aber von der übergeordneten Politik notwendig.
Torsten Haunert
Vorsitzender
Christ-König-Str. 16
44789 Bochum
Tel: 0170 1459490
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