Warnstreiks im öffentlichen Dienst möglich

komba kritisiert fehlende Verhandlungsbereitschaft bei Arbeitgebern

Nachdem die erste Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am 24. Januar 2023 in Potsdam ergebnislos verlaufen ist, kritisiert die komba gewerkschaft die Haltung der Arbeitgeber.

Für die kommunalen Arbeigeber verhandelt die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge. Die Sozialdemokratin verzichtete im Gegensatz zur Innenministeri Nancy Faeser darauf, sich den Abordnungen der Gewerkschaften zu stellen und schlich sich förmlich zum Verhandlungsort in Potsdam. Deutlicher kann man Missachtung nicht zum Ausdruck bringen.

Zudem wirkt es, als fehle es OBin Welge an einem klaren Überblick über den bundesweit herrschenden Personalmangel im öffentlichen Dienst. Daher ist es nun an den Gewerkschaften, auf die Lage aufmerksam zu machen und bei den Arbeitgebern für eine ernsthafte Verhandlungsbereitschaft zu sorgen. Der OV Bochum rechnet mit Warnstreiks innerhalb der nächsten zwei Wochen. Ausfälle könnte es beim USB mit der Müllabfur und Straßenreinigung ebenso geben wie bei den Stadtwerken, den Alten- und Pflegeheimen sowie der Stadtverwaltung. Konkrete Schritte werden die Gremien der komba gewerkschaft am kommenden Dienstag, 31. Januar 2023 beschließen.  Je schneller die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen, desto weniger wird es Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger geben. Daher appelliert der ov Bochum auch an Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, seinen Einfluss in den Verhandlungsgremien der Arbeitgeber geltend zu machen, um die Tarifrunde nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

Die Friedenspflicht ist ausgelaufen. In Niedersachsen und NRW sind die ersten Warnstreikaktionen gestartet!

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst fordern 10,5% mehr Gehalt, mindestens jedoch 500 Euro. Für Ausbildungskräfte werden mindestens 200 Euro gefordert. Die Forderung berücksichtigt auch, dass der letzte Tarifabschluss eine Laufzeit von 28 Monaten hatte und die zuletzt drastisch gestiegene Inflation die im April 2022 erfolgte Erhöhung von 1,8% längst aufgezehrt und zu einem Reallohnverlust geführt hat.

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